Liebe Frau Neubauer!
Eine angemessene Kinderbetreuung zu finden, ist für berufstätige Mütter oft eine Herausforderung - vor allem wenn das Kind eine Beeinträchtigung hat. Im Caritas-Hort Altheim hat Leon (12), der mit einer Chromosomen-Anomalie geboren wurde, durch die individuelle Betreuung sechs Jahre lang „seinen“ Platz in der Gruppe gefunden.
„Meine Befürchtungen waren, dass es ihn überfordern könnte, mit jüngeren Kindern zusammen zu sein, die wesentlich weiterentwickelt waren als er selbst“, erzählt Mama Sindhuja Enzinger. Doch die Zweifel wurden schnell zerstreut. „Das ganze Team des Horts, insbesondere Ute Hörtenhuber und Helena Watzinger, haben Leon liebevoll aufgenommen. Leon durfte an vielen Veranstaltungen und Ausflügen teilnehmen. Zusätzlich bekam er Fördereinheiten, um seine Bewegungsabläufe und Sprach-Fähigkeiten zu verbessern“, erzählt die Mutter. Besonders dankbar ist sie, dass auch auf ihre Sonderwünsche eingegangen wurde. „Das Team scheute sich nie davor, etwas Neues zu lernen. Sie haben den Meta-Talk gelernt, mit dem Leon kommuniziert, oder auch eine spezielle Massagetechnik. Sie taten alles, um Leon im Leben weiterzubringen.“
Beim Mittagessen haben die Kinder mit Freude mitgeholfen, Saft gebracht oder sein Geschirr weggeräumt. Keine Mitarbeiterin musste darauf aufmerksam machen, es war ganz selbstverständlich geworden. Weil Leon Bücher liebt, haben die älteren Kinder ihm oft vorgelesen. Wenn Sindhuja Enzinger und Leon beim Spazierengehen auf ein ehemaliges Hort-Kind treffen, ist die Wiedersehensfreude immer groß. „Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn die Kinder auf Leon zustürmen, um ihn zu begrüßen. Er mag ihre Begeisterung nicht erwidern, aber zu sehen, dass die Kinder ihn akzeptieren, wie er ist, bereitet uns große Freude.“
Die gebürtige Inderin Sindhuja Enzinger kann das Sprichwort „Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“ nur bestätigen und möchte sich bei allen Mitarbeiterinnen im Hort herzlich bedanken: „Sie waren die Familie, die wir brauchten."
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