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Liebe Leserinnen und Leser!
Seit zehn Jahren arbeitet Veronika Zweimüller in unserer Flüchtlingshilfe. Es ist ein Thema, bei dem sich die Gesellschaft spaltet - so wie bei Corona. „Ich habe gelernt, mit der Ablehnung und dem Widerstand umzugehen und beides auszuhalten“, sagt sie. „Mein Freundeskreis hat sich durch meinen Job verändert: Ich habe manche Menschen verabschiedet, aber auch unheimliche wertvolle Menschen kennen gelernt.“
Ihre Arbeit bedeutet vor allem eines: viel Organisatorisches. Oft geht es drunter und drüber. Am Ende des Tages kann dann das Häferl schon ziemlich voll sein. An einem dieser Tage bekam sie unverhofft noch eine Textnachricht: „Es fühlt sich gut an, wenn sich jemand um einen kümmert. Vielen Dank!“ – gefolgt von einem glücklichen Smiley. Zwischen all dem Tagestrubel hatte Veronika Zweimüller einem Syrer alles Gute für seine Einvernahme im Asylverfahren gewünscht. „Für uns bedeutet so ein Interview viel bürokratischen Aufwand – Abrechnungen, Belege scannen, Eintragungen in die Datenbank“, gesteht Zweimüller. „Für den Klienten bedeutet es eine mögliche Veränderung seines Lebens. Dass es in eine völlig neue Richtung gehen wird."
Die Abneigung, die sie von manchen Menschen bei diesem Thema spürt, überrascht sie immer wieder. "Flüchtlinge werden von manchen völlig entmenschlicht, von vorneherein als Verbrecher oder Kriminelle angesehen.“
Das Unbekannte ruft oft Ängste hervor. Unsere Erfahrung: Begegnungen helfen, diese Ängste abzubauen. Reden wir miteinander, statt übereinander.
Veronika Zweimüller kann davon ein Lied singen: Sie selbst ist für die mobile soziale Betreuung in einem Quartier mit vierzig Männern zuständig. „Und ich habe mich da noch nie gefürchtet. Dass einer sympathischer ist und man mit einem anderen weniger kann, klar. Aber so eine tiefsitzende Angst vor einem anderen Menschen kann ich immer schwerer nachvollziehen.“
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