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Vom Widerstand zur Veränderung |
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Liebe Leser*innen!
Wir alle kennen ihn: den Widerstand. Er kann sich in verschiedener Form zeigen. Besonders gegenwärtig sind Widerstände gegen Veränderungen in der Gesellschaft. Seien es Vorurteile gegenüber Menschen oder Gruppen aufgrund von Ethnizität, Geschlecht oder sozialem Status, die Ablehnung umweltfreundlicher Maßnahmen oder politische Blockaden.
Auch in unserer Arbeit bei der Caritas Stadtteilarbeit stehen wir regelmäßig vor Widerständen, vor inneren wie vor äußeren. Das sind zum Beispiel juristische Hürden im Projekt "WOGE" in der Meißauergasse und Barrieren für die gesellschaftliche Teilhabe von obdach- und wohnungslosen Menschen im Projekt GEtCoheSive - wir sehen uns immer wieder mit Hindernissen konfrontiert, die es zu überwinden gilt.
Doch Widerstände sind nicht nur Hindernisse, sondern auch Chancen für Veränderung. Sie fordern uns heraus, unsere Grenzen zu überwinden und neue Wege zu finden. Das verdeutlicht auch ein Beitrag dieses Newsletters, der die transformative Kraft zivilgesellschaftlichen Protests am Beispiel der „Sanften Stadterneuerung“ in Wien vor 50 Jahren beleuchtet. Die aktive Zivilgesellschaft zeigt es vor: Von Klimastreiks über Kundgebungen gegen Kriege und Konflikte bis hin zu Bewegungen gegen rechte Ideologien – die unterschiedlichen Ausdrucksformen des Widerstandes reflektieren unsere gemeinsame Sehnsucht nach einer gerechteren Welt. Wir als Caritas Stadtteilarbeit sehen es nicht nur als unser Recht, sondern auch als unsere Verpflichtung, eine klare Haltung einzunehmen. Denn „wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“, so Bertolt Brecht.
Wir wüschen viel Freude beim Lesen über die Vielfalt des Widerstands.
Das Team der Caritas Stadtteilarbeit.
Abbildung: Amerlinghaus 1975 © unbekannt. Privatarchiv Christoph Reinprecht.
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Beim Projekt „WOGE“ in der Meißauergasse begleiteten wir in unserer Rolle als Prozessbegleiter*innen einen Modernisierungs- und Nachverdichtungsprozess einer Wiener Wohnanlage der 1970er Jahre. Der Bau der beiden geförderten Neubauten wurde durch juristischen Einspruch mehrere Jahre verzögert, und die Baustelle sorgte nicht bei allen Bewohner*innen für Begeisterung.
© Caritas Stadtteilarbeit
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Im Rahmen des EU-Projekts "GEtCoheSive - Governance Enhancement for Cohesive Societies" setzen wir uns derzeit gemeinsam mit der Universität Wien für die Einbindung von obdach- und wohnungslosen Menschen an Bürger*innenbeteiligungsprozessen in Wien ein. Ihre Teilhabe ist oft nicht möglich oder durch zahlreiche Barrieren gekennzeichnet. Für eine inklusive Gesellschaft ist sie jedoch essentiell. In einem Pilotprojekt ermöglichen wir obdach- und wohnungslosen Menschen, sich an der Gestaltung des öffentlichen Raums in Wien zu beteiligen.
© Yvonne Franz
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Vor genau 50 Jahren entstand in Wien die Programmatik der „Sanften Stadterneuerung“. Was heute als international anerkannter Ansatz für eine bestandsorientierte Handlungsstrategie gilt, war in den 1970er Jahren zunächst höchst umstritten. In vielen europäischen Städten wurde eine radikale Erneuerung ganzer Stadtteile – durch Abriss und Neubau – praktiziert. Auch in Wien gab es in der Nachkriegszeit erste Kahlschlagsanierungen, wie im „Fiakerviertel“ in Erdberg und in „Lichtental“ im Alsergrund. Bei weiteren geplanten Abrissprojekten regte sich allerdings Widerstand aus der Bevölkerung. So waren es maßgeblich zivilgesellschaftliche Proteste, die schließlich zu einer anderen Herangehensweise und zu einem Paradigmenwechsel auch in Politik und Verwaltung führten.
Amerlinghaus 1975 © unbekannt. Privatarchiv Christoph Reinprecht.
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Ich springe nicht mehr vorfreudig aus dem Bett für die nächste Erkundungstour. Vielmehr hadere ich jeden Morgen damit, mich auf den Sattel zu schwingen, in der Kälte (oder Hitze) durch den Morgenverkehr zu schlängeln und permanent das risikohafte Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer*innen einzuschätzen zu müssen. Ist der innere Widerstand aber einmal überwunden und sind die ersten Kilometer zurückgelegt, verändert sich etwas in mir.
© Privat
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Die Caritas Stadtteilarbeit ist seit Jänner 2024 in zwei Wiener Gebietsbetreuungen aktiv: Die Gebietsbetreuung Nord kümmert sich um die Bezirke Floridsdorf und Döbling, die Gebietsbetreuung Ost um den Bezirk Donaustadt. Mit Beratungs- und Informationsangeboten sowie mit spannenden partizipativen Projekten und Veranstaltungen möchten wir vielfältige Impulse für die Bezirke und ihre Bewohner*innen setzen.
© Katharina F-Roßboth
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Don´t miss

Urban Lunch Talk - Innovative Housing Strategies for Social Integration
Wir diskutieren Ergebnisse des Projekts "Inclusive Housing" gemeinsam mit Vertreter*innen anderer EU Projekte zum Thema "Urban Migration".
Wann? 4.4.2024, 12:00-13:00 Uhr (CET)
Wo? Online (Zoom) auf Englisch - (das Format wird aufgezeichnet und später auch dem Youtube Channel von Driving Urban Transitions abrufbar sein.
Die Anmeldung ist hier möglich
Ausstellung PROTEST/ARCHITEKTUR
Barrikaden, Camps, Sekundenkleber
Wann? 14.2. - 25.8.2024
Wo? MAK (Stubenring 5, 1010 Wien)
Walks & Talks zu „50 Jahre Sanfte Stadterneuerung in Wien"
Katharina Kirsch-Soriano da Silva, Leiterin der Caritas Stadtteilarbeit und Mitglied der Sektion Stadtforschung, befasst sich im Rahmen eines Forschungsprojekts an der TU Wien aktuell mit Lernerfahrungen und Handlungsstrategien der Sanften Stadterneuerung und gestaltet, gemeinsam mit Judith Lehner, am 03. Mai 2024 einen Walk zum „Experiment Sanfte Stadterneuerung – vom Pilotgebiet Wichtelgasse bis zum Wohnhof Ottakring“.
Offene Sprechstunde - Cоціальна година
Bei der Offenen Sprechstunde werden verschiedenste Fragen beantwortet. Sie ist offen für Nachbar*innen, Interessierte und Freiwillige.
Wann? Von 15:00-16:30 Uhr am 3.4., 24.4., 8.5., 22.5., 12.6., 26.6.2024
Wo? Küche von Community Cooking (Kulturhaus Brotfabrik, Absberggasse 27, 1100 Wien)
Offenes Café - Відкрите Кафе
Das Offene Café ist ein Treffpunkt zum Austauschen und Plaudern. Bei kostenlosem Kaffee, Tee und süßen Leckereien kannst du bei uns ein paar gemütliche Stunden verbringen.
Wann? 15:00-18:00 am 17.4. und 19.6.2024
Wo? Foyer im Erdgeschoss (Kulturhaus Brotfabrik, Absberggasse 27/Objekt 19, 1100 Wien)
Offene Kochrunde bei Community Cooking
Wir laden alle Interessierten herzlich zur Offenen Kochrunde ein! Jeden Dienstag kommen wir von 17:00-20:00 Uhr in der Gemeinschaftsküche in der Brotfabrik zusammen, um gemeinsam Gerichte aus verschiedenen Ländern zuzubereiten und die kulinarische Vielfalt zu genießen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine freiwillige Spende ist willkommen. Jede Woche kochen wir etwas Neues, kommt vorbei und lasst euch überraschen!
Wann? Von 17:00 – 20:00 Uhr
April: 2.4. (Thema Ostern), 9.4, 23.04., 30.4.2024
Mai: 14.5, 21.5., 28.5.2024
Jun: 11.6., 18.6., 25.6.2024
Juli: 9.7., 16.7., 23.7, 30.7.2024 (Letzte Kochrunde vor der Sommerpause)
Wo? Küche von Community Cooking (Kulturhaus Brotfabrik, Absberggasse 27/Objekt 19, 1100 Wien)

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