Am Foto: Caritas-Mitarbeiterin Stefanie Wagner (in rot) mit den Künstlerinnen Katerina Kovalchuk, Martina Haas und Gabriella Tegze (v. li.), die in der Kreativ-Werkstatt ehrenamtlich mitarbeiten.

Kreativ-Werkstatt für geflüchtete Frauen in Oberneukirchen

Die neue Kreativ-Werkstatt, ein Kooperationsprojekt der ehrenamtlichen Initiative „Aufeinander Zugehen“, der Caritas und der Gemeinde Oberneukirchen, ist ein Treffpunkt für geflüchtete, zugewanderte und einheimische Frauen am Marktplatz 15 in Oberneukirchen. Neben der Möglichkeit künstlerisch zu arbeiten, werden hier Deutschkenntnisse verbessert und eine Basis für den Einstieg in das Berufsleben geschaffen.

Am Eröffnungstag gibt es die Gelegenheit, sich über das Programm der Kreativ-Werkstatt und Möglichkeiten zum Mitmachen vor Ort zu informieren. Er findet am Freitag, 14. Oktober, ab 14 Uhr statt.

Die Kreativ-Werkstatt ist die Weiterentwicklung eines Erfolgsprojekts der ehrenamtlichen Initiative „Aufeinander Zugehen“, das bei der Fluchtbewegung 2015/16 die soziale und wirtschaftliche Integration von geflüchteten Frauen in der Region Oberneukirchen förderte. Stefanie Wagner, federführende Kraft der Ehrenamtsinitiative und Caritas-Mitarbeiterin, erzählt: „Damals gab es Näh- und Bastelprojekte für geflüchtete Frauen. Für manche von ihnen ergab sich daraus direkt ein Berufseinstieg in einem regional ansässigen Textilunternehmen. Das Projekt wurde auch vom Familienministerium ausgezeichnet. Durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Fluchtbewegung braucht es jetzt wieder innovative Integrationsprojekte. So ist die Idee der neuen Kreativ-Werkstatt entstanden.“

Upcycling, Töpfern, Nähen

Nun startet die Werkstatt erneut – als gemeinsames Projekt, bei dem auch die Gemeinde Zwettl/Rodl, die Pfarre Oberneukirchen, die Mittelschule Oberneukirchen und das ReKI Urfahr-Umgebung (Regionales Kompetenzzentrum für Integration und Diversität) der Caritas mitwirken. Den Kern der Kreativ-Werkstatt bilden Workshops, in denen kunsthandwerkliche Fertigkeiten, wie Upcycling von Textilien, Makramee-Arbeiten, Töpfern oder Nähen, gelernt und erprobt werden können. Dabei wird nicht nur gearbeitet, sondern auch viel geredet und automatisch Deutsch trainiert. „Außerdem vermitteln wir Strukturwissen zu Themen wie Gesundheit, Schulsystem oder Arbeitsmarkt“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Stefanie Wagner, die von einem Team aus ehrenamtlichen Helferinnen aus der Gemeinde bei den Workshops unterstützt wird.

Workshops von Professionalisten

Professionelle ukrainische und österreichische Künstlerinnen wie Textilkünstlerin Gabriella Tegze, Tanzpädagogin und Choreographin Katerina Kovalchuk, Schneiderin Aleksandra Zahainova sowie Martina Haas, Absolventin Kunstuni Linz, bereichern ehrenamtlich das Workshop-Angebot zum Beispiel mit Töpfern, der Erstellung von Selbstportraits, dem Besticken von Broschen oder dem Gestalten von Polsterbezügen mit Shibori, einer japanischen Drucktechnik. Darüber hinaus sollen auch die geflüchteten Frauen motiviert werden, Workshops abzuhalten und Fertigkeiten weiterzugeben.

Vernetzung für Frauen

Die Kreativ-Werkstatt unterstützt nicht nur geflüchtete Frauen und vertriebene Ukrainerinnen, sondern vereint alle Frauen in der Gemeinde, die Freude am kreativen und schöpferischen Tun haben. „Die gemeinsamen Aktivitäten stärken das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit. Es werden neue Fähigkeiten, Fertigkeiten sowie Know-How aufgebaut und Kontakte zu den Menschen in der Umgebung hergestellt“, sagt Stefanie Wagner.

Interessierte sind jederzeit herzlich eingeladen, mitzumachen! Die Erzeugnisse aus den Workshops werden bei lokalen Märkten zum Verkauf angeboten.

Nähere Infos zur Kreativ-Werkstatt bei Stefanie Wagner unter 0676/8776 2367.