Ein Budget, viele Nachbarschaftsprojekte!


Die eigenen Nachbar*innen kennen, sich grüßen oder aber auch nachbarschaftliche Unterstützung anbieten und nutzen – das alles ist Teil einer lebendigen Nachbarbarschaft. Das partizipative Nachbarschaftsbudget in der Seestadt bietet Möglichkeiten, sich aktiv in die Gestaltung des Stadtteils und der Nachbarschaft einzubringen! Das vierte Jahr in Folge konnten Seestädter*innen ihre Ideen beim Nachbarschaftsbudget einreichen – eine ganze Reihe erhält nun finanzielle Unterstützung.

Das Nachbarschaftsbudget ist ein Budgettopf, mit dem Projekte finanziell unterstützt werden, die die Nachbarschaft in der Seestadt noch lebendiger machen. Für Ideen im Bereich Mobilität stellte der Mobilitätsfonds der Seestadt dieses Jahr zudem einen Sondertopf zur Verfügung. Wer einen Blick auf die Einreichungen wirft, erkennt schnell: Die Menschen sind sehr kreativ, wenn es darum geht, sich in die Gestaltung des eigenen Umfeldes einzubringen. Insgesamt 21 Projektideen haben das Team des Stadtteilmanagement Seestadt aspern heuer erreicht – neun davon werden in den kommenden Monaten bei der Umsetzung finanziell unterstützt, weshalb man sich schon jetzt auf einiges freuen kann: Die Seestadt wird in Kürze um einen Geschichten-Bazar, eine Amateur*innen-Theatergruppe und einige Seestadt-Vogel-, Igel- und Insektenhäuser reicher werden. Mehr dazu erfahren Sie am Blog des Stadtteilmanagements.

Eine Besonderheit des Nachbarschaftsbudgets ist die Jury, die entscheidet, welche Projekte gefördert werden: Das Ich.Du.Wir.Team. Dieses Team setzt sich aus Bewohner*innen, die per Losverfahren ausgewählt wurden, und Unternehmer*innen aus Seestadt und Umgebung zusammen. Wer und was gefördert wird, entscheidet also kein Fachgremium, sondern Menschen, die in diesem neuen Stadtteil in der Donaustadt leben und arbeiten. Das hat sich bewährt. Wie groß die Begeisterung ist, an einem derartigen Prozess teilzuhaben, hat wieder einmal eine Jurysitzung gezeigt, bei der angeregt diskutiert, abgewogen und im Sinne der Vielfalt entschieden wurde.

Gorji Marzban, Teil der Nachbarschaftsbudget-Jury, zeigte sich begeistert über das Projekt und die Möglichkeit, sich einzubringen: „Meines Erachtens ist die Partizipation ein Akt der Demokratie und deshalb möchte ich meine Rolle als ein aktives Mitglied des Projektes "Seestadt" geltend machen. Ich empfinde es als eine generelle Wohltat. Es fördert die Freiheit kreativ und gemeinschaftlich Ideen zu entwickeln, zu formulieren, zu koordinieren und zu verwirklichen.“ 

Unsere Erfahrungen bestärken uns - nach vier Jahren wäre es nun an der Zeit, die Idee des partizipativen Budgets in der Stadt zu skalieren und zu multiplizieren und damit mehr Mitgestaltung und Mitbestimmung in verschiedenen Stadtteilen zu ermöglichen.

Foto: Nachbarschaftsbudget © Luiza Puiu