Mit Rückenwind zum Schulerfolg

Eltern mit Migrationshintergrund tun sich oft schwer damit, ihre Kinder beim Lernen für die Schule zu unterstützen. Der Wille ist da – deshalb reicht unser neues Projekt „Rückenwind“ den Eltern die Hand und begleitet sie dabei, eine aktivere Rolle als Bildungspartner*in ihrer Kinder zu übernehmen.

Željana Bogić kennt es aus ihrer eigenen Schulzeit: „Mathematik wurde in Kroatien völlig anders unterrichtet als in Österreich. Mein Vater wollte mir beim Lernen helfen, konnte es aber nicht, weil er mit der Aufgabenstellung und dem Unterrichtsstil in Österreich nicht vertraut war.“

Vor dieser Problematik stehen viele Eltern. Hinzu kommen oft sprachliche Hürden. Das erschwert nicht nur das Verständnis der Lerninhalte, sondern auch die Kommunikation mit den Lehrer*innen. Das Projekt „Rückenwind“ setzt hier an. „Wir bilden mehrsprachige Bildungslots*innen aus, die den Eltern zur Seite stehen“, erklärt Bogić, die das Projekt leitet. Zwölf Lots*innen mit zehn verschiedenen Erstsprachen kommen für Lernstunden und Austauschtreffen in ausgewählte Linzer Schulen.

Einmal pro Woche organisieren sie ein Eltern-Kind-Lernen, bei dem die Schüler*innen gemeinsam mit ihren Eltern lernen – auch in der Muttersprache. So sollen die Eltern mit den Lernmethoden vertrauter werden. In Austauschgesprächen und Workshops werden die Problematiken der Eltern er- und bearbeitet. „Wichtig ist uns auch, dass die Eltern die Interessen ihrer Kinder gleichberechtigt vertreten können“, betont Bogić. „Oft fühlen sich die Eltern unverstanden oder nicht gehört. Das wird durch das Machtgefälle zwischen Lehrer*in und Eltern verstärkt. Wir erarbeiten mit den Eltern, wie man sich auf ein Elterngespräch vorbereitet und Problemgespräche führt. Aber auch, wie Schulen in Österreich organisiert sind, damit sie sich im System besser zurechtfinden.“ Die Bildungslots*innen haben damit auch eine stark vermittelnde Funktion zwischen Eltern und Lehrer*innen inne, damit das Miteinander besser läuft.

Der Wunsch nach dieser Unterstützung kam von den Eltern selbst. „Wir sind in Kontakt mit migrantischen Vereinen. Dort wurde die Bitte von Eltern geäußert, mehr Hilfe in diesem Bereich zu bekommen. Viele wollen ihren Kindern schulisch besser zur Seite stehen“, erklärt Bogić. „Elternarbeit an Schulen soll mehr Gewicht bekommen und die Eltern besser eingebunden werden.“

Das Pilotprojekt startete in fünf Schulen in Linz und Umgebung.

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