Ich will nur mal kurz die Welt retten ...

Die ungemütlichen und ja, auch bedrohlichen Auswirkungen des Klimawandels und multiplen Krisen, die zum Beispiel unsere Energiepreise in die Höhe schnellen lassen, betreffen uns alle. In vielen Projekten beschäftigt sich die Caritas Stadtteilarbeit damit, wie wir – nicht nur gesellschaftlich – das Klima verbessern können und welche Möglichkeiten es gibt, Ressourcen und Energie zu sparen. Nachhaltigkeit im Alltag zu verankern muss nicht schwer sein und kann schon jetzt viel Freude bereiten. Dafür waren im vergangenen Jahr zahlreiche Mitarbeiter*innen in verschiedenen Projekten in Wien tätig.

Gemeinsam für gutes Klima
Die Förderung des Engagements von Bürger*innen für nachhaltige Bezirksentwicklung ist eines der Hauptziele der Lokalen Agenda 21 in Margareten, bei der das Team der Caritas Stadtteilarbeit mit Kolleg*innen von PlanSinn zusammenarbeitet. Gemeinsam haben sie in Margareten das Pilotprojekt „Wiener Klimateams“ begleitet, das Bewohner*innen einlud, ihre Ideen für die Anpassung an den Klimawandel einzureichen.
Es wurden viele Gespräche und Mitmach-Angebote, wie etwa eine „Ideen-Werkstatt“ organisiert. Im Anschluss daran wurden im Bezirk nun fünf tolle Ideen von der Stadt Wien umgesetzt, darunter ein Repair-Café und Begrünungszonen. Wie vielfältig Maßnahmen für besseres Klima sein können und wie man Menschen dazu motivieren kann, ihre Ideen zu teilen und sich zu beteiligen, darüber berichtete Karin Pointner, Projektleiterin der AgendaMargareten, auch bei der Abschlusspräsentation der Klimateams und bei der Pressekonferenz.

Klimawandel geht uns alle an
Auch bei der Agenda Rudolfsheim-Fünfhaus setzt sich die Caritas Stadtteilarbeit mit Kooperationspartner*innen dafür ein, dass das Thema Nachhaltigkeit im Alltag der Wiener*innen ankommt. Durch das Engagement in Gruppen wie „Fahr.Rad im 15.“ und „Grau wird Grün“ werden Bewohner*innen dazu motiviert, ihr Wohnumfeld mitzugestalten und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Initiativen wie gemeinsame Grätzelspaziergänge und Wohnstraßen-Feste zeigen zudem, dass auch ein gutes zwischenmenschliches Klima wichtig für das Miteinander in unserer Stadt ist. Wie bereichernd gemeinschaftliche Aktivitäten sind, sehen wir auch in anderen Projektgebieten der Caritas Stadtteilarbeit, wo beispielsweise Gemeinschaftsgärten in Innenhöfen und auf Dächern sowie vertikale Begrünungen entstanden sind. Voilà, so kann es auch gehen: Wissensweitergabe, Arbeitsteilung, geteilte Ressourcen sowie gemeinsame Freude und zugleich ein positiver Beitrag zum Klima.

So viel möglich
In vielen Arbeitsbereichen der Caritas Stadtteilarbeit sind Klimawandelanpassung und Nachhaltigkeit wichtige Themen. Während bei manchen Projekten Radfahren als sanfte Mobilitätsform durch kostenlose Rad-Checks und Radausflüge gefördert wird, stehen bei anderen Aspekte des Energie-Sparens oder Tauschen & Teilen im Vordergrund. „Tauschregale“, gemeinschaftliche Nutzung von Räumen oder Informationsweitergabe über Energienutzung im Haushalt durch die Grätzeleltern, im GB*Stadtteilbüro für die Bezirke 21 und 22 oder in Besiedelungsbegleitungen sind Beispiele, wie relevant Klimathemen in der Arbeit der Stadtteilarbeit sind. Auch bei unseren Community Cooking-Kochrunden und ernährungsspezifischen Workshops weisen wir auf Möglichkeiten der Reduktion des persönlichen CO2-Abdrucks durch vegetarische/vegane Ernährung sowie lokales und saisonales Einkaufen hin. Und schließlich beschäftigen wir uns auch im Rahmen von Forschungsprojekten wissenschaftlich mit Lebensmittelverschwendung, klimaresilienter Revitalisierung von Wohngebäuden und künftig auch mit sozial gerechten Energiegemeinschaften. 

Nachhaltigkeit kann erlebbar, greifbar und alltagsnah sein. Und macht noch mehr Sinn und Freude, wenn Idee, Motivation und Umsetzung gemeinsame Sache sind.

Foto: Präsentation Klimateams © Christian Fürthner