Der Ende Juni neu eröffnete SPAR-Caritas-Markt „Perspektive Handel“ in der Kremsmünsterer Straße beim Volksheim in Linz-Ebelsberg qualifiziert Menschen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben, für den Handel. Arbeitslose Personen erhalten hier mit Unterstützung des AMS eine praxisnahe Ausbildung und Hilfe bei der Jobsuche. Zudem will der Markt ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sein und dieses Thema aktiv in allen Bereichen umsetzen. Seit der Gründung des Projekts „Perspektive Handel“ 2014, hat von den bisher knapp 900 Beschäftigten fast jeder Zweite den Einstieg in den Arbeitsmarkt geschafft.
Als sogenannte „Transitarbeitskräfte“ werden rund 30 Personen im neu gestalteten Perspektive Handel Spar-Markt im Rahmen eines befristeten Dienstverhältnisses von 6 Monaten beschäftigt. Dabei werden sie von Mitarbeiter*innen der Perspektive Handel nicht nur in den Bereichen Regalbetreuung, Obst und Gemüse, Kassa und Feinkost ausgebildet sondern auch von Caritas-Mitarbeiter*innen bei der Vorbereitung auf einen neuen Job unterstützt. „In Zeiten der Corona-Krise, in der viele Menschen unerwartet in die Arbeitslosigkeit geschlittert und ganze Berufsbranchen zusammengebrochen sind, setzen wir gemeinsam mit SPAR mit der Neueröffnung ein positives Zeichen für diese Menschen. Denn speziell für jene, die es am Arbeitsmarkt schwer haben, bietet der Handel einen krisensicheren Job mit Zukunftsperspektive“, sagt Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer, MAS.
Der Schlüssel zum Erfolg für die Transitarbeitskräfte ist neben einer professionellen, individuellen Begleitung die Praxisnähe auf den neu geschaffenen 600 Quadratmetern Verkaufsfläche. Und nach der Qualifizierung werden die Mitarbeiter*innen bei der aktiven Arbeitssuche unterstützt und begleitet. Knapp 70 Prozent der direkt an SPAR vermittelten Personen haben hier auch eine berufliche Heimat gefunden. Die SPAR-Märkte werden von der gemeinnützigen „Perspektive Handel Caritas gGmbh“ selbst betrieben.
Perspektive-Handel-Mitarbeiterin Sonja Mayrhofer, die schon in der Vergangenheit die SPAR-Caritas-Märkte in Alberndorf und in Asten erfolgreich geleitet hat, wird nun in Ebelsberg Marktleiterin.
Der neue Spar-Standort in Linz soll ein besonderes Beispiel für nachhaltiges Handeln sein: Er besticht durch ein umfangreiches Angebot an regionaler und biologischer Produkte, die spezielle Präsentation von Nachhaltigkeit, das Prinzip der Abfallvermeidung, das Ausprobieren neuer Verpackungsalternativen, die Schulung der Mitarbeiter*innen und vor allem auch die Information und Sensibilisierung der Kunden - Kunden die schon Wert auf Nachhaltigkeit legen werden unterstützt dies in noch größerem Umfang zu tun und neue Kunden werden für einen nachhaltigen Konsum motiviert.
„Aufgrund des großen Vermittlungserfolges der Jugendlichen wurde das AMS auf die Kooperation aufmerksam und wir eröffneten in Zusammenarbeit mit dem AMS 2014 unseren ersten sozialökonomischen Betrieb, der auf Wiedereinsteigerinnen mit Migrationshintergrund und ältere arbeitslose Personen ausgerichtet war“, berichtet Mag. Wolfgang Scheidl, Geschäftsführer der gemeinnützigen „Perspektive Handel Caritas gGmbh“, die 2016 gegründet wurde, um das Konzept auch auf andere Bundesländer ausdehnen zu können. Insgesamt gibt es mit Ebelsberg nun neun Standorte. Neben Wels, Alberndort und Asten gibt es auch in Wien (2), Niederösterreich (2) und Kärnten (1) Märkte. „Den Kund*innen bleibt der Markt in der gewohnten SPAR-Qualität erhalten, der Einkauf hat aber – nach dem Motto: „Dein Einkauf. Meine Chance“ - den Mehrwert, dass dadurch Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt werden. Besonders wichtig ist mir, dass wir jetzt auch das Thema Nachhaltigkeit ganz stark in den Mittelpunkt stellen“, so Wolfgang Scheidl.
„Mit dem SPAR-Supermarkt Linz-Ebelsberg übergeben wir einen Traditionsstandort an die Perspektive Handel Caritas gGmbH. Neben Linz-Ebelsberg steht SPAR auch in Alberndorf, Wels und Asten dem gemeinnützigen Unternehmen als enger Kooperationspartner zur Seite“, freut sich Jakob Leitner, Geschäftsführer der SPAR-Zentrale Marchtrenk, über den Ausbau der Zusammenarbeit.
„Die Entwicklung am OÖ Arbeitsmarkt ist eine ausgezeichnete. Doch gibt es eine Gruppe von Menschen, die schon längere Zeit auf Arbeitsuche ist“, sagt Maria Brunner vom AMS-OÖ Fördermanagement. Sozialökonomische Betriebe bieten diesen Personen die Erweiterung des beruflichen Fachwissens und Unterstützung bei der Lösung persönlicher Herausforderungen, die die Arbeitsuche erschweren.
